Wie viele andere bin ich ein absoluter Serienjunkie und binge mich am Liebsten stundenlang durch ganze Staffeln. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als man jede Woche auf die deutsch synchronisierte Ausstrahlung der Lieblingsserie inklusive mehreren Werbeunterbrechungen warten musste und dann auch zur Sendezeit den Platz vor dem Fernseher einnehmen musste, um ja nichts zu verpassen. Wer damals eine komplette Staffel schauen wollte und das vielleicht auch noch in Originalton, musste erst einmal warten, bis sie nach Ende der TV-Ausstrahlung irgendwann einmal im Handel war oder ordentlich Kohle dalassen für’s PayTV.
Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Die wenigsten unserer Generation lassen sich heute noch vom Fernsehen sagen, was sie wann und wie lange schauen dürfen. Auch wenn es durchaus ein Gruppenereignis war, wenn sich am nächsten Tag alle in der Schule über die neueste Sex and the City–Episode unterhalten haben, dieses Termin-Diktat hat letzten Endes nur genervt und es war höchste Zeit, dass uns endlich das Streaming-Zeitalter empfing.
Weil ich selbst immer dankbar bin für neue Serienvorschläge, die vielleicht auch nicht so bekannt sind, dass man automatisch auf sie stößt, habe ich mir gedacht, eine kleine Reihe mit Vorstellungen von Serien zu machen, die alle auf den verschiedenen Streamingplattformen so laufen.
Die erste Watchlist hat das Thema Girl Boss. Ich selbst liebe starke Protagonistinnen, die keinen Mann brauchen, um sie durchs Leben zu bringen und die ordentlich in den Arsch treten können und dabei trotzdem eben (junge) Frauen bleiben. Weil man die Bestärkung von Mädchen und Frauen nicht genug begrüßen kann, habe ich hier eine Liste meiner Lieblinge, die alle momentan per Streaming zu sehen sind. In den Klammern steht die jeweilige Plattform, auf der sie zu sehen ist. Vielleicht findet ihr die ein oder andere neue Lieblingsserie!
1.Orphan Black (Netflix, Staffel 1–3)
Bei Orphan Black entdeckt eine junge Frau ganz zufällig, dass sie ein Klon ist und unzählige Schwestern besitzt, die alle nichts ahnend von einander getrennt auf der ganzen Welt verstreut leben. Mit einigen von ihnen kämpft sie gegen die Machenschaften verschiedener Institutionen und Personen, die sie bedrohen.
Fun Fact: Die Schauspielerin Tatiana Maslany spielt nicht nur die Hauptdarstellerin Sarah, sondern auch alle ihre Klonschwestern, was ihr zuletzt eine Emmy- und Golden-Globe-Nominierung verschaffte!
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2. Orange is the New Black (Netflix, Staffel 1–4)
Piper muss von ihrem eigentlich perfekten Leben Abschied nehmen und ins Gefängnis. Schuld daran ist ihre Vergangenheit mit ihrer Dealer-Freundin Alex und dem gemeinsamen Drogenjob.
Die Protagonisten der Serie sind keine Hollywoodpüppchen, sondern normale Frauen. Die Themen drehen sich um den Alltag der Frauen im Gefängnis und im Hinblick darauf auf das Bild und den Stand der Frau in der Gesellschaft. Es werden politische Probleme abgehandelt und das (sexistische) Weltbild und dessen Status Quo in Frage gestellt. Eine feministische und wahnsinnig unterhaltsame (sehr witzige) Serie, die übrigens Männer nicht verurteilt und Frauen auf kein Podest stellt, sondern den feministischen Gedanken der Gleichberechtigung aller Menschen transportiert. Niemand ist bei OITN frei von Fehlern und Makel. Die Figuren sind allesamt wahnsinnlich menschlich und tiefgründig. Und das macht die Serie so absolut sehenswert. Momentan meine absolute Lieblingsserie!
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3. Jessica Jones (Netflix, Staffel 1)
Bei Jessica Jones handelt es sich um eine Marvelserie mit der tollen Krysten Ritter in der Hauptrolle der Jessica. Sie ist eine Privatdetektivin, die außergewöhnliche körperliche Kräfte besitzt. In der ersten Staffel wird sie von ihrem ehemaligen Peiniger und Superbösewicht Kilgrave heimgesucht und bedroht. Mithilfe ihrer Adoptivschwester, einer berühmten Radiomoderatorin, und ihren Freunden versucht sie ihn auszuschalten und somit auch die Stadt zu retten.
Jessica spielt eine Frau, die nicht nur verwundbar ist, sondern auch kämpfen kann. Ich liebe Krysten Ritter und kann euch diese Serie nur wärmstens ans Herz legen und ich warte schon so ungeduldig auf die zweite Staffel.
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4. Unbreakable Kimmy Schmidt (Netflix, Staffel 1–2)
Bei Kimmy Schmidt handelt es sich um eine junge Frau, die ihre Jugend mit anderen Frauen in einem Bunker ihres Entführers gelebt hat und nun befreit die Welt der Zehner-Jahre im abweisenden New York kennenlernen muss. Dabei stößt sie des Öfteren durch ihre naive Art auf Missverständnisse und sich daraus resultierende Probleme und versucht diese auf eine liebenswerte Art zu lösen.
Die Sendung von Tina Fey (bekannt für ihr Women’s Empowerment) ist auf den ersten Blick komplett ulkig und überzogen mit Kitsch. Die Untertöne der Story sind aber durchweg feministisch und die Witze politisch kritisch. Was mir an der Serie außerdem so gefällt, ist Kimmys unerschrockener Optimismus, weit ab von der zynischen Abgeklärtheit um uns herum. Trotz ihres Traumas und der Zeit, in der sie von ihrem Peiniger (übrigens ein toller Jon Hamm!) weggesperrt und misshandelt wurde, kann sie nach ihrer Rettung durch ihre eigene Kraft einen Neuanfang wagen und anderen Menschen unterstützen.
Sie ist ein durchweg netter und empathischer Mensch und lässt sich von der Kälte ihres Umfelds nicht unterkriegen. Hier steht nicht an erster Stelle das romantische Happy End (wie ich es mir dann doch zwischendrin gewünscht hätte, weil sich Happy Ends halt gut anfühlen), sondern Kimmys Entwicklung und ihre Beziehungen abseits der traditionellen Girl-loves-Boy-Thematik. Verglichen mit den oben erwähnten Serien ist Kimmy Schmidt ein etwas anderer Girl Boss. 😉
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Serien, die leider gerade auf keiner deutschen Streamingplattform sind, die man meiner Meinung nach aber unbedingt gesehen haben muss:
Chloë Sevigny spielt eine transsexuelle Auftragskillerin, die nach dem Tod ihrer Exfrau von ihrem Sohn erfährt. Sie übernimmt das Sorgerecht für diesen und kümmert sich auch um seine drei Geschwister. Daraus ergeben sich, wie man sich denken kann, einige Konflikte. Denn nun ist es gar nicht mehr so einfach, den Beruf der Auftragskillerin und die Rolle der Mutter einzunehmen. So mal sie, bedingt durch ihre Transsexualität, noch mit anderen Problemen zu kämpfen hat.
Diese Serie hat leider nur eine Staffel mit sechs Episoden, dabei spielt Sevigny großartig und sowohl die Story, als auch der Soundtrack dazu ist wirklich mehr als gelungen. Wer kann, sollte sich die Serie unbedingt anschauen (für knapp 10€ könnt ihr die komplette Serie bei Amazonkaufen).
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Die Polizistin Robin versucht herauszufinden, wer die zwölfjährige Tui vergewaltigt und geschwängert hat. Bei Top of the Lake handelt es sich um eine Miniserie aus Neuseeland mit der tollen Elisabeth Moss (Peggy Olson aus Mad Men). An der zweiten Staffel wird gerade gedreht.
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Jackie funktioniert in ihrer Arbeit als Krankenschwester und das tut sie ausgesprochen gut. Bis die Fassade langsam bröckelt, denn Jackie schafft ihr immenses Arbeitspensum nur mit einer immer steigenden Portion an Amphetaminen.
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